Eine Seefahrt die ist lustig …

… aber nicht wenn man Jenni heißt!

Nach der ersten Nacht zu zweit im Zelt, mussten wir leider schon sehr früh aufstehen. Ich hätte gerne noch etwas länger unsere neuen Isomatten von Klymit ausprobiert. Sack müde war ich noch. Aber es nützte ja nichts, wir mussten die noch klamm feuchten Sachen und das Zelt einpacken. Kurz die Aufgaben verteilt – Nico packte das Zelt leer und ich bereitete uns Müsli zu. Wohl genährt lässt es sich eben besser fahren.

Nach kurzer Zeit am Lago Maggiore entlang ging es auch schon über die Grenze nach Italien. Nach dem Urlaub darf ich Betty dann auch diesen Landesflaggenaufkleber anbringen. Zu erst fuhren wir noch recht gut ausgebaute Straßen, ein paar links, ein paar rechts Kurven – nichts was besonders aufregend war. Irgendwann sagte Nicos Navi dann das wir JETZT links fahren sollten. Okay dann machen wir das.

Die ersten Meter ließen schon erahnen was uns da erwarten wird. Die Straße wurde mit Meter um Meter schmaler und die Kurven enger. Im kleinen Gang schoben wir uns den Berg hinauf. Bitte lass jetzt keine Italiener mit ihren Kleinwagen uns entgegen kommen. Aber es passierte was passieren muss: der Italiener kam mit seinem Auto den Berg runter und das an einer steilen und engen Rechtskurve. Ich konnte nicht soweit raus wie ich wollte und der Italiener kam noch näher in meiner Spur. Er wollte wohl nicht näher an den Hang.

Zack es passierte das was passieren musste: Betty aus und ich stehe am Hang wir eine Bergziege. Aber ich stand und lag nicht! Also wieder das Mopped angeschmissen und versucht mich hoch zu schieben. Da es nicht ganz so wollte, gab Nico mir Hilfestellung. Und nach ein paar Minuten war ich aus der Kurve raus und auf dem graden Stück zurück. Weiter der Straße entlang kamen uns noch ein paar Italiener nahe, um nicht zu sagen sehr nahe das man öfters mal mit gezogener Bremse sich an ihren Motorhauben vorbei schieben musste. Jetzt weiß ich auch warum wir die Grundfahraufgaben machen müssen. Nur um in Italien Motorrad fahren zu können.

Nach einer leckeren Mittagspause mit riesigen Pizzen fuhren wir dann weiter durch Italien Richtung Genua. Genua? Wirklich nach Genua? Jenni geht auf ein Schiff? Ja verdammt – ich gehe auf eine Schiff und das für unerträgliche 9 Stunden. Aber davon berichten wir euch gleich. Ich möchte nicht unerwähnt lassen, das wir bisher immer wieder auf viele nette Leute getroffen sind. Auch auf dem Weg nach Genua mitten in der Siesta Zeit knatterten Betty und Pearl laut durch die leeren Straßen. Wir hielten einfach mitten in einem dieser verlassenen Orte an um unsere unsere Navis zwangsweise neu zu Starten.

Da schaute aus einer Tür eine ältere Dame uns Freude strahlend an. Immer wieder wechselte ihr Blick zwischen meiner kleinen Betty und der großen Pearl. Gleichzeitig ernteten wir bewundernde Blicke das wir das ganze auch noch mit Gepäck fahren. Die Italienerin verschwand wieder um kurz darauf mit Händen und Füßen uns zu signalisieren, das sie für uns eine eiskalte Flasche Wasser hätte. Wir freuten uns riesig und ließen das Navi programmieren erst mal sein um Dankend das eiskalte Nass entgegen zu nehmen. Mit den drei Worten Italienisch von Nico konnten wir uns immerhin bedanken und sie erklärte uns das sie Nadja hieße und selber Motorrad fahren würde. Ein großes Schild prangte an ihrer Tür. Da fährt man gut und gerne 387 km durch Italien und hält in einem winzigen Ort direkt vor der Tür einer Bikerin. Ein Hobby was verbindet!

Nach der Erfrischung und der Befreiung einer riesigen Libelle unterhalb der Frontverkleidung von Betty ging es mit neu programmierten Navis weiter Richtung Genua. Erst mal noch durch den Stadtverkehr Richtung Hafen fahren. Ich wusste bis dato nicht das Roller so flix sein können. Schnell noch ein wenig Proviant für die Fähre im Super Mercado eingekauft reihten wir uns schon in die lange Warteschlange ein. Ein paar Zollbeamte und dem Körpertemperatur-Check später fuhr ich also 5 Tage nach meiner Prüfung auf die Fähre Richtung Sardinien. Ich muss verrückt sein – und das alles obwohl ich Schiffe hasse. Was passiert nur wenn wir Seegang haben? Werden dann trotzdem Schlafen können? Und werden die Motorräder gut gesichert werden? Fragen über Fragen die wir euch morgen beantworte. Gute Nacht!



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