It´s a rainy day

Nach stürmischen Tagen folgte der Regen – wer hätte das gedacht. Aber wir wollten auf gar keinen Fall auch nur eine weitere Nacht in dem, so gut bewerteten, Camping Resort ausharren. Gut war nämlich nichts an diesem Resort. Wie schon vorgestern geschrieben wäre es eine bessere Kulisse für diverse Endzeit- oder Zombiefilme.

Also hieß es am Abend vorher schon: Packen! Nichts wird zurück gelassen! Auch nicht der Gecko! Moment mal Gecko? Wo kam der denn her? Naja auf jedenfall war er auf einmal in unserer Unterkunft und Nico hatte dem armen Kerl auch noch sein Schwänzchen abgetreten da er sich halb unter dem Bett versteckte. Danach versteckte er sich noch unter dem Schrank und was liegt da näher als mal eben die schon morsche Hütte auf Links zu drehen damit “El Gecko” nicht dort armseelig verhungert? Gute 30 Minuten später und einiges an Möbel rücken war er also in einem kleinen Glas gesichert. Wir entschuldigten uns vielmals das er sein Schwänzchen abgeben mussten und ließen in zurück in der Freiheit.

Nach einer halbwegs entspannten Nacht ging es also los in Richtung Westen. Nico hatte noch etwas besonderes aufgetan was er Jenny zeigen wollte. Einige Regenschauer und Kurven später kamen wir in Esterzili an. Dort kann man an den Hauswänden gemalte Kunst bestaunen. Auf den Bildern sind traditionelle Motive verewigt worden. Einer der Künstler hat es sogar in die Staaten geschafft und lebt jetzt dort. Seine Bilder leben hier weiter. Nach einem Kaffee für sage und schreibe 1€ pro Tasse ging es dann weiter.

Durch die Berge und damit auch durch Wind und Wetter ging es weiter nach Dorgali. Für unsere vorletzte Nacht hatten wir uns nochmal etwas besonderes ausgesucht. Hier auf Sardinien kann man Urlaub auf dem Bauernhof machen, nennt sich AgriTourismo. Dabei gibt es auch Unterschiede wie wir von einem anderen Pärchen erfahren haben. In den Gegenden wo es mehr Tourismus gibt, sind auch die AgriTourismo Angebote – sagen wir mal vorsichtig – kommerziell ausgelegt.

Wir beide haben uns für einen kleinen Hof entschieden der nur wenige Zimmer hat die sowohl für 2 oder 4 Personen ausgelegt sind. Giovanni und Madalena haben dort Schafe und einen Hütehund, ein paar Kühe, zwei Esel und ein paar unheimlich verschmuste Katzen und Hofhunde. Ich hatte vorab den Kontakt über ihre Homepage aufgenommen und auch gefragt ob wir einen Platz für unsere Motorräder dort finden könnten. Das war alles kein Problem und als wir nach einer schönen Fahrt (trotz Regen) den Hof fanden, wurden wir von Madalena und den Hunden und Katzen direkt begrüßt.

Die Motorräder durften wir auf der kleine Terrasse vor den Zimmer parken. Die Zimmer sind angemessen groß, sauber und natürlich gibt es heißes Wasser. Man hat bei den beiden einen wunderbaren Blick auf die Berge. Wir hätten noch ewig einfach nur dort in die Berge schauen können. Mit Händen, Füßen und Google Translater konnten wir uns auch verständigen. Und nach knapp 10 Tagen fängt man auch an das ein oder andere aus dem Kontext ohne Wörterbuch zu verstehen.

Nach einer erfrischenden Dusche und dem ausgiebigen schmusen der Hunde und Katzen schauten wir uns noch ein wenig auf dem Hof um bevor es dann zum essen ging. Und erwartete ein 3 Gänge Menü aus dem was Giovanni und Madalena selbst anbauen oder schlachten.

Als Vorspeise gab es wunderbaren Käse und das klassische Hirtenbrot. Und natürlich Schinken, Salami und eine Art Antipasti Salat mit leckerem Gemüse. Als zweiten Gang gab es (wir glauben das die unter Gnocchies fallen) gefüllte Gnocchie mit Schafskäse gefüllt und darüber Tomaten Sugo. Danach gab es einen fantastischen Lamm Eintopf. Dafür das Jenny kein Lamm mag, haute sie dort richtig rein. Das Fleisch war zart und schmeckte kein bisschen wie ein Lamm. Alle am Tisch waren schon satt gefuttert als Giovanni noch mit Ricotta und selbst produzierten Honig zurück zum Tisch kam. Über den Abend hinweg wurden wir noch mit leckerem Wein und zum Abschluss mit einem Schnäpschen verwöhnt.

Der Multinationalen Gruppe hat dieser Abend sehr gefallen. Und wir glaube das man selten an einem Tisch soviele Nationen so privat zusammen bringen kann wie bei AgriPaules in Dorgali. Die Atmosphäre war einfach herrlich – im Kamin brannte ein Holzscheit und davor stand schon seit einigen Stunden ein Stück Rinderbraten. Es war warm, der Duft war bezaubernd. Wir können das wirklich nur empfehlen. Giovanni und Madalena sind tolle Gastgeber.

Morgens bekamen wir noch ein Frühstück mit verschiedenen Gebäck, Joghurt und Obst. Nach Kaffee und warmer Milch hieß es dann schon wieder: Pferde satteln und los.

Aber nicht bevor Nico noch Giovanni um Hilfe bat. Wir brauchten immer noch eine Unterlegscheibe für Black Bettys ABS Sensor. Wieder mal mit Hand, Fuß und Bildern konnte man uns helfen. So einfach ist da

Unser Weg führte uns heute von Dorgali nach Castelsardo. Nico wollte Jenny noch mit etwas besonderen Überraschen. Leider klappte das nicht auf Anhieb. Wir werden das morgen noch mal probieren. Falls es dann nicht klappt, sagen wir euch was es hätte werden sollen.

Also haben wir an der Küste von Castelsardo, nach ein paar schönen Kurven und dem beziehen unsere letzten Unterkunft auf Sardinien, den Abend bei einer leckeren Pizza und Pagelli (Meeresbrasse) ausklingen lassen.

Morgen heißt es dann Abschied nehmen von Sardinien. Wir werden uns mit ein paar Inseltypischen Lebenmitteln eindecken und dann geht es auch schon ab auf die Fähre.
Deswegen werdet ihr morgen hier nichts von uns lesen sondern erst wieder Donnerstag Abend vom Festland.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.