
Ob sich solch ein Blick den Freibeutern der Meere bei Ankunft auf Tortuga eröffnet hat, können wir nur vermuten. Aber mal der Reihe nach.
Nachdem wir gestern noch rechtzeitig unsere Hütte vor den stärksten Ausläufern des Mistrals und der tiefschwarzen Nacht erreichten, konnten wir dennoch recht entspannt und zumindest geschützt schlafen.
Heute früh hatte sich der Wind schon gelegt und ein gleichmäßig anhaltender Regen macht sich statt dessen über uns breit. Es schien alles dagegen zu sprechen das wir wenigstens noch eine unserer Rundfahrten durch die Berge machen könnten. Und genau dabei sollte es auch bleiben.
Die Winde waren zwischen durch immer noch zu stark das es auf den Bergkämmen zu gefährlich für uns als Motorradfahrer gewesen wäre. Auch wenn nach dem Mittag wir immer mehr die Sonne sehen konnten und sich der strahlend blaue Himmel wieder zeigte. Also nutzten wir die Zeit Sinnvoll für andere Sachen.
Wer bei dem letzten Satz an Schweinkram dachte, irrt sich gewaltig! Jenny befreite die Visiere von Sand,Staub und Dreck. In ihrem Schuberth Helm hatte sich leider zwischen Kinnteil und Helmschale durch die feine Sandstrahlung von gestern etwas dazwischen gerieben. Mit zwei Handgriffen war der Helm zerlegt und der Sand raus. Nicos Visier brauchte auch dringend eine Reinigung. Dort sah es wie nach einem Insekten Angriff aus.

Nico sicherte in der Zeit Videos und Fotos auf dem Laptop, lud sämtliche Akkus auf und schaute bei Bettys ABS nach dem Rechten. Nachdem er gestern Betty kurz ein paar Meter durch den Sand gefahren hatte, ging bei einem beherzten betätigen der Hinterradbremse genau das an. Und als Jenny dann wieder weiter fuhr leider nicht mehr aus und das gepaart mit der Motorkontrollleuchte. Aber das ABS scheint soweit in Ordnung zu sein, hat nur etwas zu viel Spiel. Wir werden das morgen reparieren.
Nachdem also das Material versorgt war gönnten wir uns eine heiße Dusche. Naja zumindest Nico, bei Jenny kam dann irgendwie kein warmes Wasser mehr. Aber das passt leider zu der gesamten Optik der Anlage hier, Sehr, sehr Schade das dass ganze so verkommen ist. Die Enttäuschung über das ganze (und die über die kalte Dusche) schluckten wir bei einem leckeren Sardinischen Bier runter. Danach wollten wir mal schauen was der Sturm mit dem Strand so angerichtet hatte.

Ab in die Turnschuhe und die Multifunktionshose von ride John Doe und los geht es. Auf dem Weg Richtung Strand sahen wir das der eh schon morsche Holzzaun nun traurig auf dem Weg lag und das Zelt, in dem gestern noch eine italienischer TransAlp Fahrer schlief, lag ins sich zusammen gebrochen. Was da wohl noch kommt? Jenny fand dann eine kleine Lücke im Zaun, die den Campingplatz (oder das was es mal war) von der kleinen Steinklippe abtrennte. Von da aus konnte wir vorbei an Kakteen und Bodendeckern weiter zu einer Bucht. Das musste Tortuga sein! Fehlte tatsächlich nur noch das Piratenschiff wie es etwas weiter auf dem Meer dort an uns vorbei segelt.


rpt 


Wir lauschten dort dem grollen der Wellen und staunten der Natur. Die riesigen Steinformationen sind absolut gigantisch. Wir waren so neugierig was das für Steine sind, das Jenny einen befreundeten Geologen ein paar Bilder mit Standort schickte. Seine Vermutung war, das dies Porphyr ist. Interessant was man so alles findet.
Nach einer Weile machten wir uns dann wieder auf den Rückweg und ließen uns noch dazu verleiten unseren Campingplatz mal etwas genauer anzusehen. Es gab sicherlich mal eine Zeit wo dies ein angesehener Ort war. Davon ist nicht mehr viel übrig. Interessant waren allerdings die Bunkerähnlichen bauten im Boden. Bei uns wuchs immer mehr die Annahme das dies ein ehemaliges Militärgelände ist. Warum sonst sollte sich ein Campingplatz die Grenze direkt mit einem Militär Außenposten teilen? Schade das der Militärische Teil noch aktiv ist. Dort gäbe es sicher noch spannende Dinge zu sehen uns sicher für Nico den ein oder anderen Feldweg zum spielen mit der Black Pearl.
Nach unserer Erkundungstour gab es noch eine leckere Mahlzeit und nun lassen wir den Tag ausklingen. Die Motorräder sind startklar, morgen wird ausgecheckt.
Dann heißt es Segel setzen und Kurs nach Nord – Nord West. Dort erwarten uns neue Abenteuer …. AYE!


