Schuberth Helm E1

Zur Beginn der Saison 2018 bekam ich Post von der Firma Schuberth aus Magdeburg. Ein rechteckiges Kistchen gab der Postbote morgens bei mir ab und ich war schon vorm öffnen in heller Aufregung. Denn der Inhalt war ganz klar der E1 in krachendem Rival Yellow. Kurze Momente, nachdem die Haustür zurück ins Schloss gefallen war, hielt ich ihn dann auch schon in meinen Händen und erfühlte seine Formen. Die Materialanmutung der matt lackierten Außenschale, wie auch sein flauschiges Innenleben fühlten sich auf Anhieb sehr gut an und auch sein Gewicht von angegebenen 1600g +/- 50g schien mir vertretbar.

Die Außenhülle

Mit der Direct Fiber Processing (DFP) genannten Produktionsweise von Helmschalen ermöglicht Schuberth nach eigenen Angaben ein geringes Gewicht bei optimaler Stabilität. Hierbei wird ein endloser Glasfaden von einem Roboter in Stücke geschnitten und in eine Form eingeblasen. Diese Vorform wird unter Zusatz einer exakt definierten Menge Harz und unter hohem Druck in einer beheizbaren Fertigungsform zur Helmschale mit einer außergewöhnlichen Festigkeit gebacken. Der somit mehrteilige Aufbau der Schale ermöglicht beim fertigen Helm eine hohe Kraftaufnahme und sorgt für mehr Sicherheit rund um den Kopf. Eine Sicherheit die du direkt fühlst, wenn du ihn aufsetzt.

Die Passform

Alle denkbar gewünschten Größen sind beim E1 lieferbar. Beginnend bei XS bis 3 XL passt jeder Kopf in die uni oder bunt gewählte Schale hinein. Beim E1 schmiegt sich meiner Meinung nach das von Schuberth ShinyTex®getaufte Innenfutter noch eine Spur feiner um den Kopf als bei anderen Herstellern. Die Stoffkombinationen sind schnell trocknend – waschbar und antibakteriell. Der Brillenkanal ermöglicht das Einfache aufsetzten der Sehhilfe ohne drücken im Ohren- bzw. Schläfenbereich. Als etwas störend empfinde ich dagegen das Nachgreifen bei den Ohren, die ich sehr oft an den Spitzen nachträglich nach den Aufsetzten aufstellen musste. Das legt sich aber mit der Zeit.
Wenn man sich das Innenfutter in diesem Bereich aber genauer anschaut wird klar, dass es seiner Geräuschdämmung geschuldet ist. Und da Ohren unterschiedlich sind, ist es am Ende für mich ein kleiner Makel. Denn eins wurde bereits auf den ersten Metern mit dem neuen Helm klar!
Der passt wunderbar und ist sehr leise und angenehm zu tragen.

Belüftung

Auch hier weiß er zu überzeugen. Irgendwann einmal stand für mich fest, dass ein Klapphelm einfach die bessere Wahl für mich ist. Bitte beachtet hierbei das MICH im letzten Satz, denn jeder hat dazu andere Gedanken und Vorstellungen. Ich mag einfach die flexible Handhabung, das nicht ständige absetzten, in der Tankstelle, oder beim Fotoshoot und vor allem dieses Gefühl der etwas größeren Freiheit und Luft. Der Schuberth E1 setzt hier noch ein paar Punkte obendrauf. Seine Lüftung am Kopfbereich funktioniert ausgezeichnet, die am Kinnteil ebenfalls und sorgt so auch bei warmen Außentemperaturen für gutes Klima im Helm. Sollte es wieder erwartend dann doch einmal regnen ist auch das kein Problem, denn mit einem Griff lässt sich sowohl die Front- wie auch der Kopfregler schließen.

Ausstattung

Die Ausstattung ist, wie sollte es bei einem Helm für 659-759 Euro, je nach gewähltem Dekor, auch sehr umfassend (der Unifarbene beginnt übrigens bei 659 Euro). Das integrierte Sonnenvisier lässt sich links mit einem großen Regler präzise bedienen und reicht tief ins Gesichtsfeld, ohne dabei zu stören. Zusätzlich kommt hier noch die Sonnenblende mit ins Spiel da diese dreifach zu verstellen ist.
Wer mit dem Helm geübt ist kann das auch während der Fahrt machen. Dazu muss nur links und rechts ein Drehpin betätigt werden.
Das mitgelieferte Pinlockvisier spielt nicht, wie bei anderen Herstellern, Aquarium, und sorgt dafür das die Sicht auch bei widrigen Bedingungen klar bleibt. Schuberth bietet mit dem SC10U die nächste Generation der Kommunikation in seinem Helm an.
Die Kommunikationseinheit ist hinten am Kragen befestigt, der Laut-/Leiseregler sitzt an der linken Wanne und das Mikrofon ist unscheinbar klein.

Fazit

Mit dem E1 setzt Schuberth die lange Tradition von Klapphelmen im Haus fort und bietet einen Tophelm in Sachen Passform/Tragekomfort, Aerodynamik und Ausstattung.
Der Helm lässt sich auch wunderbar mit einer Crossbrille fahren.
Woran es meiner Meinung nach noch fehlt, wäre eine echte Lüfterstellung des Visiers, und ein wenig mehr Freiheit für die Ohren.

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