Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt!

Eigentlich sollte der heutige Blogtitel anders lauten, eigentlich.

Aber besondere Ereignisse erfordern besondere Beschreibungen.

Aber fangen wir von vorne an.

Nach einem entspannten Abend in Kjustendil bei einem herrlich kühlen Bier im Zentrum und unserem Abendessen auf der Dachterrasse von unserem Hotel ging es heute morgen sehr zeitig in Richtung der Grenze von Nord-Mazedonien.

Die Formalitäten an der Grenze von Bulgarien nach Nord-Mazedonien waren schnell und einfach erledigt und zack hat sich Jenny ihre nächste Länderflagge verdient.

Das Land ist so vielfältig und landschaftlich ein absoluter Kontrast zu Bulgarien. Aufgrund der Lage zwischen den Bergen bekommt man hier auf kurzen Wegen alles zu sehen. Von hügeliger Landschaft bis hin zum flachen Einöd.

Unterwegs konnten wir es uns auch nicht nehmen lassen von den köstlichen Weintrauben zu probieren.

Geschmacklich kommen sie nicht an die Weintrauben von letztes Jahr die wir auf Sardinien probiert haben aber weit entfernt davon waren sie definitiv nicht.

Und so fuhren wir gemütlich von Gradsko in Richtung Novo Lagovo bis…

Achtung, nichts für schwache Gemüter!

Ja bis… Bis kurz nach Tolitsa auf der A1 Nico einen Unfall hatte.

Am Anfang einer Linkskurve stand ein Warndreieck und in dem Augenblick als Nico Jenny warnen und seine Geschwindigkeit reduzieren wollte, rutschte ihm das Vorderrad weg und er stürzte auf einer kaum sichtbaren, etwas älteren, Ölspur.

Das Warndreieck stand da weil zuvor schon ein Auto auf der Ölspur weggerutscht und in die Böschung geknallt ist.

Da lag er nun auf der Straße und das Motorrad lag etliche Meter weiter auf der linken Seite entgegengesetzt der Fahrtrichtung.

Da während des Sturzes Jenny nur das schleifen des Motorrads laut im Headset hörte und dann erst mal nichts, war für sie auch erst mal nicht klar was passiert war. Dadurch war sie schon vorbereitet und rollte wesentlich langsamer um die Ecke.

Nun ja, Nico ging es soweit gut. Ansprechbar, voll beweglich und ohne Ausfallerscheinungen.

Der Autofahrer war auch schon zur Stelle und kümmerte sich um ihn.

Als Nico Stand zeigte sich erstmal das ganze Ausmaß an seiner persönlichen Schutzausrüstung.

Auf Nachfrage von dem Verunfallten Autofahrer ließen wir die Polizei rufen die auch nicht allzu lange auf sich warten ließ.

Währenddessen wurde das Motorrad wieder auf die Räder gestellt und das Ausmaß der Schäden inspiziert.

Glücklicherweise ist bis auf die Sturzbügeltasche und der Koffer nichts weiter kaputt gegangen.

Die Polizei traf ein, die Unfallstelle wurde so weit wie möglich auf mazedonische Art abgesichert und die ersten Formalitäten wurden erledigt. Und während man auf das Unfallaufnahme Team wartete half einer der Polizisten Nico bei der Reparatur des Koffers. Wohlgemerkt, der Polizist ist selber Motorradfahrer.

Mit Nicos Werkzeug wurde der Koffer zuerst zerlegt, dann wieder zusammengebaut und der Rest mit Panzertape zusammengeklebt. Das alles geschah während der Verkehr in voller Geschwindigkeit an uns vorbei fuhr.

Als das Unfallaufnahme-Team eintraf wurde, Gott sei Dank in Englisch, der Unfallablauf noch mal erklärt, Bilder aufgenommen, Dokumente ausgetauscht und für die Versicherung ein Unfallbericht geschrieben. Und während wir unsere Sachen packten um ebenfalls von der Straße wegzukommen war die Polizei längst über alle Berge.

Wir beschlossen bis zur nächsten Tankstelle zu fahren und da eine reguläre Pause einzulegen. Und wen trifft man an mazedonischen Tankstellen? Natürlich die Polizei…

Und so saß man noch mal zusammen, sprach über den Unfall aber auch über das Land, Religion und die Mentalität der einzelnen Nationen.

Nachdem wir uns wieder beruhigt hatten ging es für uns auf die letzten, rund 120, Kilometer in Richtung Ohridsee.

Hier wollten wir eigentlich bereits um 15 Uhr eintreffen, im Endeffekt war es aber kurz vor 20 Uhr.

Nun haben wir hier ein tolles Gästezimmer für die nächsten zwei Nächte bezogen, die Routenplanung ändert sich nun und wir genießen, nachdem wir Nicos Wunde an der rechten Hand begutachtet haben, das Feierabendbier mit einem herrlichen Mond über den See.

Über die weitere Routenplanung werden wir morgen berichten, auch wie es mit Nicos Hand weitergeht.

Vorzugsweise werden wir aber den ungeplanten Ruhetag genießen und den heutigen Tag versuchen zu verarbeiten.

In diesem Sinne wünschen wir euch eine gute Nacht und denkt immer dran…

Schutzkleidung rettet euch den Arsch, im wahrsten Sinne des Wortes!

2 Gedanken zu „Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt!

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